Die Taufbecken unserer vier Kirchen

St. Marienberg

Bis weit in die frühe Neuzeit fand die Taufe in Marienberg in einem achteckigen großen Taufbecken im Eingangsbereich der Kirche statt. Man entschied sich später, die Taufe in den Altarraum hineinzunehmen, in das gottesdienstliche Geschehen. Das Taufbecken aus dem Jahr 1974 ist ein Werk von Emil Homolka. Es ist beeinflusst von der Tradition protestantischer Taufbecken.

Ein vergleichender Blick auf das Taufbecken St. Stephani aus dem Jahr 1590 zeigt, dass das Wasser mit seinen zahlreichen biblischen Bezügen hier wie dort im Mittelpunkt steht. Die Botschaft der Darstellungen dürfte lauten: Die Taufe in diesem Wasser verheißt den Getauften Teilhabe an der endzeitlichen Erlösung dank Christi Opfertod und Auferstehung.

Material: Dr. Ingrid Henze (Die Bronzetaufe im Vorchor von St. Marienberg)

St. Thomas

Das sechseckige Taufbecken aus Beton hat 2005 eine Abdeckung aus Bronze mit einer taufschalenartigen Vertiefung erhalten. Als Flachrelief sind die vier Paradiesflüsse eingearbeitet. In die Abdeckung ist ein umlaufendes Spruchband eingearbeitet mit dem Bibelwort: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes“ (Markus 10,14).

Passend zu diesem Text wird auf dem Betonrand des Beckens das Thema „Jesus und die Kinder“ durch Vollplastiken aus Bronze (Jesusfigur und spielende Kinder) dargestellt. Eine schlicht gehaltene bronzene Taufkanne ergänzt das Ensemble des Bildhauers Günter Dittmann aus Königslutter.

Material: Dr. Lorenz Schlimme (Einweihung des neu gestalteten Taufbeckens in St. Thomas)

St. Michaelis

Auf dem Grund des aus dem Jahre 1959 stammenden Taufbeckens ist eine Taube abgebildet. Sie ist das Symbol des Heiligen Geistes. Er schwebte wie ein Vogel über den Wassern der Urflut. Die Taube, die am Ende der Sintflut Noah einen grünen Ölzweig brachte, kündigte den göttlichen Frieden an und der Evangelist Matthäus (Mt 3,16) berichtet, dass der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn herniederschwebte.

So erinnert die Taube in der bronzenen Taufschale an das Kommen des Heiligen Geistes, der für den Täufling, wie auch für die Gemeinde aller Getauften, den göttlichen Frieden verkündet.

Material: Kirchenführer St. Michaelis

St. Stephani

Am Eingang zum Mittelschiff hat das kelchartige, gotische Bronzebecken seinen Platz. 1590 gegossen, hat der Rat der Stadt dieses Taufbecken der Kirche geschenkt. Der Standort weist darauf hin, dass sich durch die Taufe der Eintritt in die christliche Gemeinde vollzieht. Die Beckenwand zeigt in sechs Feldern Berichte von der Taufe. Den Deckelabschluss bildet die Darstellung der heiligen Dreifaltigkeit.

Gott-Vater mit der Bischofsmütze hält den Leib des gekreuzigten Sohnes im Arm, auf dessen Haupt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube mit Menschenantlitz. Hinweis darauf, dass die Taufe im Namen des dreieinigen Gottes erfolgt.

Material: Rudolf Kleinert (St. Stephani-Kirche zu Helmstedt)