St. Marienberg

Das Kloster St. Marienberg wurde 1176 durch Wolfram, Abt des Benediktinerklosters St. Ludgeri, Werden und Helmstedt, als Augustiner­chorfrauenstift gegründet. Im Jahre 1263 übernahm das Kloster die geistliche Betreuung der Bewohner der Vorstadt Neumark. 1568/69 wurde die Reformation eingeführt und St. Marienberg in ein evangelisches Damenstift umgewandelt. Ab 1862 ließ die tatkräftige Domina Charlotte von Veltheim Konventsgebäude und Kirche in großem Stil renovieren. Seit 1989 steht der Konvent unter Leitung der Domina Mechthild von Veltheim.

Den Bau der Kirche begann man in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Gründung 1176. Abt Wolfram soll 1183 bereits im Ostchor beigesetzt worden sein. Dieser romanische Chor ist Ende des 15. Jahrhunderts durch den heutigen gotischen Chor ersetzt worden, neben dem barocken Turmaufsatz die einzige größere Veränderung des ursprünglichen Bauplanes. Die Kirche ist eine flachgedeckte Pfeiler­basilika mit Vorchor und fünfjochigem Langhaus. Der wohl Anfang des 13. Jahrhunderts errichtete Westbau zeichnet sich sowohl außen wie innen durch vermehrten Bauschmuck aus. Hinzuweisen ist u. a. auf das im 19. Jahrhundert stark erneuerte äußere Westportal. Die beiden Turm­kapellen und die Vorhalle im Westbau sind gewölbt und bieten reich dekorierte Kapitelle.

Die jetzige Ausmalung der Kirche erfolgte im Jahre 1881 als eine der ersten Arbeiten des Braunschweiger Hofmalers Adolf Quensen (1851 – 1911) im Herzogtum Braunschweig. Für Marienberg entworfene Motive verwendete Quensen wenige Jahre später erneut bei der Ausmalung des Domes in Königslutter. Marienberg verfügt über eine Furtwängler&Hammer-Orgel von 1900 auf der Westempore, die z. Z. wieder aufgebaut wird und eine Führer-Orgel von 1974 im nördlichen Vierungsarm.

Die Kirche St. Marienberg ist – wie das Kloster – Eigentum der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Sie wird von ihr in beispielhafter Weise unterhalten. Dafür ist die Kirchengemeinde der Stiftung sehr dankbar.

Text: Ingrid Henze

Fotos von Kirche und Kloster

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