2012: 7.+ 8. Fenster (Universitätsgründung und Luther in Worms)
Luther in Worms
Luther sollte seine Thesen widerrufen. Das ärgerte ihn sehr, denn als Doktor der Theologie mit Lehrauftrag an der Universität in Wittenberg (heute würden wir sagen: „Professor“) wollte er seine Thesen diskutiert und nicht verboten wissen.
Die Situation schaukelte sich immer mehr auf. Bis Luther 1521 zum Reichstag nach Worms vorgeladen wurde. Natürlich hatten die Mächtigen hauptsächlich andere Dinge zu besprechen als Luthers Angelegenheit, aber in die Geschichte ist der Reichstag wegen der Anhörung Luthers eingegangen. Anwesend war der Kaiser, Karl V, der Gesandte des Papstes, Kardinal Aleander, sowie alle Fürsten des Landes. Man wollte Luther aber nicht anhören, man wollte von nur, dass er seine Schriften widerrief. Offensichtlich hat sich Luther darüber sehr geärgert. Für ihn war Religion nichts, was man verordnen konnte. Er hatte seine persönliche Beziehung zu Gott erfahren und gespürt. Diesen Glauben konnte und wollte er nicht verleugnen. Nach der Legende soll er gesagt haben: „Hier stehe ich, Gott helfe mir, ich kann nicht anders. Amen.“
Details aus dem Lutherfenster
Universitätsgründung
Am 15.Oktober 1576 konnte der Herzog Julius seinen Lieblingswunsch, eine Hohe Schule zu gründen, verwirklichen. Er nannnte sie seine "liebe Tochter", der seine besondere Fürsorge galt.
Die feierliche Eröffnung fand in der St.Stephanikirche statt. Der große Theologe Martin Chemnitz hielt die Predigt.
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Noch ein Wort zum Wappen der Universität:
Es zeigt Simson, der aus dem toten Löwen, in der sich ein Bienenschwarm angesiedelt hat, Honig nimmt. (Richter 14,8-9) Bedeutung: Wer sich mit der Wissenschaft (Löwe) beschäftigt, gewinnt den Reichtum der Erkenntnis (Honig).
Auszug aus Rudolf Kleinert, Die Botschaft der Buntfenster in der St.Stephanikirche zu Helmstedt, 1993, S. 15
Besuch bei der Glaswerkstatt
Vom Gerüst
Wenn man auch das Lichtfenster nördlich des Lutherfensters restaurieren und säubern will, muss man am 5-stöckigen Epitaph von Mynsinger vorbei.
Darum wurde es in diesem Jahr untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd. Das Epitaph befindet sich in einem Zustand, dass bereits beim Abnehmen Stabilsierungsmaßnahmen notwendig werden.
Bauhütte und Landeskirchenamt haben einen Experten zugezogen, damit wir über den Umfang der zu erwartenden Arbeiten uns orientieren können.
Auf Grund seiner Arbeit lief eine Ausschreibung, die uns hilft, den benötigten Finanzrahmen abzuschätzen.
Zunächst können wir mit anderen Fenstern weitermachen, so dass wir hoffentlich genug Zeit haben, nach Sponsoren für dieses nicht originär kirchliche Vorhaben zu suchen.


Die einzelnen Bauabschnitte
- 2000-2003: Taufbecken, Calixtepitaph u.m.
- 2004: Neue Beleuchtung
- 2005: Photogrammetrische Aufnahmen
- 2006_1: Renovierung des Daches
- 2006_2: Renovierung des Westwerkes
- 2007: Renovierung des Hohen Chores
- 2008_1: Renovierung der Südseite
- 2008_2: Sonnenuhren
- 2008_3: 1. Fenster (Bauer und Bergmann unter dem Kreuz)
- 2009_1: Aufarbeitung der Türen
- 2009_2: 2. + 3. Fenster (Lichtfenster)
- 2009_3: Verkündigung an Maria
- 2009_4: Probereinigung
- 2010: 4. + 5. Fenster (Stephanus)
- 2011: 6. + 7. Fenster (Lichtfenster)
- 2012: 7. + 8. Fenster (Universitätsgründung und Luther in Worms)
- 2013: 9. + 10. Fenster (Weihnachtsfenster)
- 2014: 11. + 12. Fenster (Reformation Helmstedts durch Bugenhagen)
