Station 2
Dein Angst kommt uns zu gut, wenn wir in Ängsten liegen; durch deinen Todeskampf lass uns im Tode siegen.
Die zweite Station: Christus in Gethsemane
Ist Christus zu groß dargestellt? Ist er nicht an dieser Stelle wirklich die Hauptperson, die mit seinem Zusammenbruch deutlich macht, was eigentlich das göttliche Geschehen uns hier sagen will.
Im Hintergrund der Rand der Stadt, von dort kommt Judas, er zeigt auf den Christus. Und wer in die Kirche herein kommt, wer durch das rechte Seitentor kommt, den guckt Judas an und zeigt auf diesen Christus: „Der da, der ist es!“ Und man kann auch verstehen, dass er dem anzeigt: „Wie stehst Du zu ihm?“
Von dort also kommt die Schar, der Strick ist bereit, der Tempel ist fern und das, was hier geschieht, geschieht dennoch im Namen unseres Gottes. Die Jünger schlafen. Ihre Augen, heißt es, sind voll Schlaf. Und nur ein Frosch ist wach und quakt zu der ganzen Geschichte.
Christus in Angst! Der Starke wird schwach! Sterben galt als Getrenntwerden von Gott, als völlige Trennung. Muss darum nicht der, der Gott liebt und der sich von Gott geliebt weiß, ganz inbrünstig darum beten, dass er, Gott, ihn vor dem Tode bewahrt? Und wird nicht Gottes Barmherzigkeit, wenn wir darüber nachdenken, immer wieder unglaubwürdig, weil wir meinen, Gott dürfte mit dieser blutrünstigen Geschichte die Menschen nicht erlösen? Diesen Zweifel musste Jesus durchstehen und wir müssen es auch!