Station 3

Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen, dass man ein solch scharf Urteil hat gesprochen? Was ist die Schuld, in was für Missetaten bist du geraten?

Die dritte Station: Die Verurteilung Jesu

Bei dieser 3. Station fällt eine Schrift auf, die eingemeißelt ist: „Hommage à Daumier“, was so viel bedeutet, wie „ehrendes Gedenken an Daumier“. Ein französischer Maler und Grafiker des vorigen Jahrhunderts, der diese Szene „Christus vor dem Volk wird verurteilt durch Pilatus“ ausgesprochen eindrucksvoll dargestellt hat. Und dieses Motiv hat der Künstler bei dieser Kreuzwegstation aufgegriffen. Was sehen wir?

Christus, gebunden, vor dem Tribunal des Volkes, Neugierige drängen herzu, ziehen sich an Mauerecken hoch, dass sie nur sehen können. Alle sind ihm zugewandt und nur einer schleicht sich Hände reibend davon. Es ist Barrabas, den das, was hier geschieht, die Verurteilung Jesu, zugutekommt. Ein Schriftgelehrter ballt die Faust, und die unwichtigste Person ist eigentlich Pilatus. Er steht fast im Hintergrund. Jesus wendet ihm den Rücken zu. Pilatus wäscht sich die Hände, weil er mit diesem Jesus nichts anfangen kann. Da war einmal eine Brücke: „Du bist ein König? Was hast du getan? Ich habe Macht, dich loszugeben.“ Ich will ihn losgeben, ihn züchtigen und dann freilassen. „Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht!“ Volkesstimme – Gottesstimme: Was ALLE sagen muss richtig sein!

Und so wird Christus verurteilt im Hass, mit Schadenfreude; und es gibt keine Brücke, wenn man unentschlossen ist!

Frage: Wer hat Schuld an der Verurteilung Jesu? – Die Juden? Die Römer? – WIR mit unserer Schuld!